UNSER DIENST
Als Hospizdienst der AWO Stuttgart haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen ambulant in der letzten Lebensphase zu begleiten. Wir möchten ihnen in dieser Zeit eine möglichst hohe Lebensqualität und ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
VON DER HOSPIZBEWEGUNG ZUM STUTTGARTER HUMANISTISCHEN HOSPIZDIENST
Idee und Konzept der modernen Hospizbewegung liegen im England der 1960er Jahre. Sie haben sich seither auch in Deutschland durchgesetzt und zunehmend Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Die Wesensmerkmale der Hospizarbeit sind bis heute der mitmenschliche Umgang mit Leben, Sterben und Tod sowie Ermöglichung und Erhalt von Autonomie und Würde Schwerstkranker und Sterbender. In schulmedizinischer Auffassung und Lehre bilden die Grundsätze der Hospizbewegung heute die Eckpfeiler der Palliativmedizin.
Unseren ambulanten humanistischen Hospizdienst gibt es seit 2009. Die AWO Stuttgart rief ihn als Ergänzung des bis dato ausschließlich konfessionellen Angebots in Stuttgart ins Leben und entsprach damit Entwicklungen wie der zunehmenden Diversität der Glaubensrichtungen in der Gesellschaft. Kooperationspartner sind der Verband Die Humanisten Baden-Württemberg sowie der Bezirksverband der AWO Württemberg.
In unserer Arbeit spielen Alter, Geschlecht, Herkunft, Sprache oder Konfessionszugehörigkeiten der Menschen, um die wir uns kümmern, keine Rolle. Die Basis unseres Tuns ist der Respekt vor der Würde des Menschen, seiner Persönlichkeit und seinem Leben, Menschlichkeit, Toleranz, sowie Gewissens- und Denkfreiheit.
Wir freuen uns, dass unsere Arbeit 2016 mit dem Lotte-Lemke-Engagementpreis der Arbeiterwohlfahrt ausgezeichnet wurde.
Momentan sind wir über
45
Ehrenamtliche.
24-75
beträgt die Alters-spanne unseres Teams.
40
Prozent der Begleitungen finden im häuslichen Umfeld statt.
AUFGABEN & DIE "TYPISCHE" BEGLEITUNG
Als Begleitende haben wir keine festen Aufgaben. Jede Begleitung ist anders, und unser Ziel ist es, dem oder der Sterbenden und gegebenenfalls nahestehenden Menschen bestmöglich zur Seite zu stehen.
Es kann sein, dass wir viel miteinander sprechen, über das Leben, das Sterben und den Tod. Es kann auch sein, dass es mehr darum geht, konkrete Hilfestellungen zu geben, beispielsweise eine stundenweise Entlastung für Angehörige zu sein. Manchmal gibt es gemeinsame Unternehmungen, manchmal sitzen wir am Bett, lesen vor, hören gemeinsam Musik oder Schweigen gemeinsam. Und manchmal, wenn sich jemand bereits im Sterbeprozess befindet, ist die Begleitung eher eine Sterbewache.
Wenn vonnöten und gewünscht, sind wir auch bei der Vermittlung weiterer Dienste und bei der Kommunikation mit Ärzten und Ärztinnen und Pflegepersonal behilflich.
Neben der Begleitungen im häuslichen Umfeld finden die meisten anderen in Pflegeheimen statt, manchmal auch im Krankenhaus.
Unsere Einsätze sind ehrenamtlich und kostenfrei. Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Auf den Bildern sehen Sie einen Teil unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
"Hospizarbeit ist für mich, das Sterben mit dem Leben und das Leben mit dem Sterben zu verbinden." Anjuli - seit 2021 beim Hospizdienst tätig
"Hospizarbeit ist für mich die Erinnerung daran, jeden Atemzug zu genießen und die Rückbesinnung auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben." Katharina - seit 2016 beim Hospizdienst tätig
"Hospizarbeit ist für mich gelebte Mitmenschlichkeit in Zeiten von Sachlichkeit und sozialer Kühle." Dieter - seit 2013 beim Hospizdienst tätig