Ein inspirierendes Wochenende im Kloster Schöntal: Weiterbildung, Veränderung und Abschied
- kathrin-justen
- 7. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Sept.
Unser diesjähriges Seminar-Wochenende stand ganz im Zeichen des Wandels, der Gemeinschaft und des Lernens. Gemäß des Spruches „Nichts ist so beständig wie die Veränderung“ haben wir gemeinsam zwei Tage erlebt, die sowohl bereichernd als auch emotional waren.
Einmal im Jahr treffen wir uns zu einem gemeinsamen Wochenende, um uns für die Begleitarbeit weiterzubilden und Zeit für einen intensiven Austausch zu haben. So fanden sich Anfang Juli knapp 20 Ehrenamtliche im idyllisch gelegenen Kloster Schöntal zusammen, um sich den Themen Schmerzbehandlung mit Cannabinoiden sowie Veränderung und Abschied zu widmen.
Input zu Cannabinoiden – mehr Fragen, mehr Impulse
Wir starteten mit dem Input zum Thema Schmerzbehandlung mit Cannabinoiden. Dieser wurde von Palliativmediziner Jürgen Langner durchgeführt und aufgrund der regen Nachfrage der Ehrenamtlichen spontan verlängert. Es gab großes Interesse in der Gruppe, mehr darüber zu erfahren, welche dieser Wirkstoffe wie genau wirken und daher bei starken Schmerzen hilfreich sein können. Für uns als Begleitende im Sterbeprozess entsteht durch dieses Wissen die Möglichkeit, insbesondere bei schwer vermittelbaren Schmerzen weitere Impulse setzen zu können, für neue Perspektiven in der Schmerzbehandlung.
Ein emotionaler Moment

Ein besonders wichtiger Punkt des Wochenendes war die Verabschiedung von Andrea (Funk). Andrea hat seit Gründung des Hospizdienstes die Kursstunden und Supervisionen mitgestaltet und begleitet und ist nun in den Ruhestand gegangen. Sie, die uns in jeder Supervision mit ihren textlichen Impulsen zum Nachdenken angeregt hat, hat für jeden Teilnehmenden des Wochenendes ein paar Zeilen herausgesucht, die sie mit der Person verbindet. Ein besonderer Dank für die gemeinsame Zeit. Zugleich dankte die Gruppe ihr durch viele persönliche Nachrichten und Grüße.
An dem Wochenende wurde ebenso die Verantwortung des Hospizdienstes an Katharina (Wichelmann) übergeben. Christoph (Keiper), der bisherige Leiter, zieht sich in die zweite Reihe zurück.
Thema Veränderungen im Leben – kreativ und reflektierend
Das zweite Kernthema des Wochenendes war somit auch gesetzt: Veränderung. Wir wollten uns dem aber nicht nur durch die Veränderung in der Leitung des Dienstes widmen, sondern selbstreflektierend. Dazu wurden die Ehrenamtlichen aufgefordert, ein Bild zum Thema zu malen.
Wer Workshops gibt, weiß, dass es bei der Aufforderung zum Malen oft Hemmungen seitens der Teilnehmenden gibt. Da sind wir keine Ausnahme. Und zugleich hat sich genau an diesem Punkt ein Wesensmerkmal von Veränderungen gezeigt: Sie kosten Kraft, sind beschwerlich und lösen Widerstand aus, weil Dinge anders gemacht werden müssen, wollen oder sollen. Christoph, Andrea und Katharina haben daher genau dieses Erleben der Situation der Gruppe gespiegelt und sie so wieder ins Arbeiten gebracht.
Wichtig ist auch hier der Brückenschlag zur Arbeit als ehrenamtliche Sterbebegleiter*innen: Diejenigen, die wir begleiten, sind von einer fundamentalen Veränderung betroffen. Kenntnis über solche Prozesse zu haben und was sie im Menschen auslösen, ist daher hilfreich dafür, andocken und im Gespräch bleiben zu können.
Gemeinschaft und Geselligkeit bis tief in die Nacht
Das Wochenende wurde durch lange, gesellige Abende abgerundet, bei denen wir teilweise bis tief in die Nacht hinein miteinander gesprochen, gelacht und den Austausch genossen haben. Für Dieter, einen unserer ehrenamtlichen Sterbebegleiter, war das Wochenende geprägt vom Motto "Nichts ist so beständig wie die Veränderung":
"Der Spruch stimmt immer, nicht nur in Bezug auf unsere Begleitungen. Die Veränderungen durch Andreas Weggang stimmen mich allerdings schon ein wenig traurig. Ich bin daher froh, an diesem Wochenende dabei gewesen zu sein. Es war ein absolut rundes Erlebnis mit kompetenten Referenten und Referentinnen in schöner Umgebung."















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