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Vom „Warum“ zum „Wie“ - Unser Workshop für eine prägnantere Positionierung 

  • kathrin-justen
  • 7. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Sept.

In diesem Sommer traf sich eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen unseres ambulanten Hospizdienstes an zwei Samstagen. Unser Ziel: Gemeinsam herausarbeiten, was uns als Dienst besonders ausmacht – orientiert am „Golden Circle“ von Simon Sinek. 



In einem geschützten, wertschätzenden Rahmen gingen wir vom persönlichen Erleben zur gemeinsamen Perspektive über und stellten uns zentrale Fragen zu Sinn, Haltung und Vorgehen unseres Tuns für Sterbende und die Menschen in ihrem Umfeld.

Unser Hauptziel stand natürlich nie zur Debatte: Wir begleiten sterbende und schwerkranke Menschen sowie ihre An- und Zugehörigen. Der Workshop diente dazu, dieses „Was“ noch klarer mit einem kollektiven „Warum“ und „Wie“ zu verbinden und einen Blick darauf zu werfen, wie es gegebenenfalls weiterentwickelt werden könnte.


Das „Why“: Wozu gibt es uns?


Am ersten Samstag tauchten wir tief in die Frage nach dem Sinn ein: Was ist unsere innere Motivation? Warum investieren wir Zeit, Herz und Kompetenz in die Begleitung? In Kleingruppengesprächen, stillen Reflexionen und Diskussion mit allen wurden vielfältige Motivationen sichtbar. Ein paar erste Eindrücke: 


  • Es geht darum, dass möglichst niemand alleine sterben muss, der oder die dies nicht möchte. 

  • Es geht ums Dasein, wenn man gebraucht wird. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten, einfach aus Menschlichkeit. 

  • Es geht um Entwicklung: Bei uns, und vielleicht helfen wir auch jemandem, der nicht mehr lange zu leben hat, beim Ent-wickeln letzter Themen. 

  • Es geht um die Sichtbarkeit des Themas Sterben und Tod in unserer Gesellschaft. 


Das „How“: Wie begleiten wir?


Der zweite Samstag stand im Zeichen der Umsetzung: Welche Herangehensweisen, Strukturen und Werte prägen unsere Begleitung - und was machen wir noch nicht, könnte aber für uns nützlich sein?


Hier kristallisierte sich unter anderem heraus:


  • Wir begleiten jeden Menschen, unabhängig von Kultur, Religion oder Herkunft. 

  • Wir sind selbst eine diverse Gruppe, flexibel und manchmal unkonventionell. 

  • Wir machen Angebote, aber die Menschen, die wir begleiten, entscheiden, ob sie diese annehmen. 

  • Wir arbeiten als Begleiter*innen sehr autonom und selbstverantwortlich. 

  • In unserer Begegnung mit Menschen finden Tiefsinnigkeit und Leichtigkeit ebenso wie Humor ihren Platz. 

  • Wir gehen mit offenem Herzen und einer Haltung bedingungsloser Akzeptanz auf die Menschen zu. 

  • Uns zeichnet aus, dass wir die vielfältigen AWO-Ressourcen in unsere Arbeit einbinden können. 


Unser Fazit 


Nach diesen zwei Samstagen haben wir nun ein starkes Zwischenergebnis, das wir als Gruppe in der kommenden Zeit weiter schärfen möchten. Was uns dabei auch klar geworden ist: Allein so wie wir an diesen Prozess herangegangen sind, steht dieser für Aspekte des “Hows”: Die AWO, deren Dienst wir sind, gibt uns maximale Freiheit dabei und Katharina (Wichelmann) und Christoph (Keiper) als Leitung des Hospizdienstes ist es wichtig, dass die Ehrenamtlichen Teil davon sind und mitentscheiden. Vertrauen, Autonomie und Selbstorganisation, wenig Hierarchien und viel Gleichberechtigung sind Teil von uns und unserer Zusammenarbeit als Team.  


Aus Sicht von Katharina und Christoph ist es bemerkenswert und überaus wertvoll, wie stark sich unsere Ehrenamtlichen nicht nur in Begleitungen, sondern auch in die Weiterentwicklung des Dienstes einbringen. Wir nehmen daher aus beiden Samstagen viel mit: Verbundenheit, Energie und ein gemeinsames Vokabular. Dieses mag zwar noch nicht endgültig sein, aber es trägt und bewegt uns bereits.



 
 
 

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